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Holzspielzeug: Schadstoffe im Kindermund vermeiden

An Weihnachten oder zum Geburtstag schenkt man Kindern oft Spielzeug. Damit die Kleinen lange Freude am Spiel damit haben und die Erwachsenen sich keine Sorgen um die Sicherheit und Gesundheit ihres Sprösslings machen müssen, sollten die Spielzeuge altersgerecht sein, aber auch möglichst frei von gefährlichen Schadstoffen. Unbehandeltes Holzspielzeug ist eine unbedenklichere Alternative zu Plastikspielzeug und kann auch selbst gebastelt werden.

Schadstoffe in Baby- und Kinderspielzeug

Da besonders Kleinkinder unter drei Jahren gerne beim Spielen Teile in den Mund nehmen oder zumindest daran lecken, ist es speziell bei Spielzeug für Babys wichtig, dass es frei von gefährlichen chemischen Stoffen ist.

Dass Spielzeug aus Plastik, insbesondere dem Kunststoff PVC, gesundheitsschädliche Substanzen enthalten kann, ist bekannt. So können in bestimmten Babyspielzeugen oder auch Puppen Weichmacher verwendet worden sein, wie die Stiftung Warentest im Jahr 2011 herausfand. Diese können die Gefahr von Krebs deutlich erhöhen. Phthalate können außerdem zu einer Schädigung der Leber und Nieren führen und unfruchtbar machen. Weitere in Spielzeugen verwendete Weichmacher, die dem Hormonhaushalt schon in geringen Mengen langfristig schaden können, sind mit Brom versetzte Flammschutzmittel, Bisphenol A und zinnorganische Verbindungen. Auch Störungen des Stoffwechsels sind durch diese Stoffe möglich.

Weichmacher,  Farbstoffe oder Blei

Neben gefährlichen Weichmachern kamen in einigen Spielzeugen bleihaltige Farbstoffe vor. Blei kann sich auf die kognitive Entwicklung des Kindes auswirken. Auch Nickel, das Allergien auslösen kann, wurde gefunden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) entdeckte zudem potentiell schädliche Duftstoffe in Spielen für Babys. Die Kunststoffe im Plastikspielzeug werden entweder durch Reibung, Ausdünstung oder den Speichel im Kindermund gelöst.

Aber auch Holzspielzeug kann Schadstoffe enthalten, wenn es sich um mit Chemikalien, Farben oder Lacken behandeltes Holz handelt. Von 30 im November 2013 von der Stiftung Warentest geprüften Holzspielzeugen erhielten mehr als die Hälfte ein weniger als befriedigendes Ergebnis. Ein wesentlicher Kritikpunkt bei den getesteten Spielzeugen aus Holz betraf die Schadstoffbelastung. Unter anderem wurden hierbei Krebs auslösendes Benzidin, das in Azofarbstoffen enthalten ist, zinnorganische Verbindungen sowie Nickel gefunden.

Drei von vier Holzeisenbahnen sowie ein Holzpuzzle aus Sperrholzplatten, die krebserregendes Formaldehyd aufwiesen, wurden aufgrund von Schadstoffen als mangelhaft bewertet. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sind insgesamt 9 Prozent aller Holzspielzeuge mit Phthalat-Weichmachern belastet. In Bestandteilen aus Gummi kamen dabei nitrosierbare Stoffe vor. Vereinzelt wurden sogar Spielzeuge mit GS- oder TÜV-Prüfsiegel als schadstoffbelastet bemängelt.

Vorteile von Spielzeug aus Natur-Holz

Unbehandelte Holzspielzeuge sind deutlich ungefährlicher als lackierte, bunt bemalte oder mit Wachs behandelte Kinderspielzeuge aus Holz. Wem die Sicherheit im Kinderzimmer und die gesundheitliche Unbedenklichkeit für die Kinder am Herzen liegen, tut daher gut daran, Spielzeuge aus unbehandeltem Holz zu kaufen.

Ein weiterer Vorteil von Spielzeug aus diesem Naturmaterial ist die Robustheit. Spielzeugteile aus Holz gehen nicht so schnell kaputt. Sie können sehr oft herunterfallen, ohne Schaden zu nehmen. Auch, wenn ein Kind einmal daran knabbert, wird das Holzspielzeug nicht sofort dadurch beschädigt. Vorausgesetzt, das Holz ist unbehandelt und somit frei von Schadstoffen, haben Lecken, Knabbern und in den Mund nehmen auch keine negativen Folgen für das Kind.

Holzspielzeug ohne Schadstoffe: Worauf ist zu achten?

Mit dem CE-Siegel gekennzeichnete Spielzeuge bieten keine zuverlässige Sicherheit, zumal dabei keine unabhängige Prüfung der Produkte stattfindet. Die Hersteller können es selbst vergeben.

Das GS-Siegel für geprüfte Sicherheit vom TÜV gewährleistet hingegen schon eher eine Qualität, die dem Wohl der Kinder zugute kommt. Zwar gibt es auch hierbei keine hundertprozentige Garantie für Schadstofffreiheit, wie das Ergebnis der Stiftung Warentest zeigt, doch meist sind Spielzeuge mit diesem Siegel dennoch besser.

TÜV-Siegel: schadstoffgepfrüft

Wer ganz sicher gehen will, achtet beim Kauf von Babyspielzeug oder Kinderspielen aus Holz auf Auszeichnungen wie “schadstoffgeprüft” vom TÜV Rheinland, ein sehr gutes Urteil von Öko-Test oder gegebenenfalls das Siegel “Spiel gut”, das für Spielzeuge ohne Plastik steht.

Wenn Puppen, Bauklötze oder anderes Spielzeug aus Holz mit Schadstoffen belastet ist, macht sich das in manchen Fällen auch äußerlich bemerkbar. Ein seltsamer, künstlicher oder chemischer Geruch etwa, der nichts mit dem natürlichen Holzgeruch zu tun hat, kann darauf hindeuten. Nicht alle Chemikalien riecht man sofort, aber ist dies der Fall, oder fällt einem ein anderes Merkmal auf, das auf eine Schadstoffbelastung hinweist, sollte man das Holzspielzeug im Laden stehen lassen.

Bauklötze für Babys, Kaufladen und Küche für ältere Kinder

Kleinkinder spielen gerne mit Bauklötzen. Diese sollten groß genug sein, um nicht verschluckt zu werden, und von den Babys gut gegriffen werden können, ohne sich daran zu verletzen. Auch Holzklötze sollten einwandfrei verarbeitet sein. Unsauber gehobelte Klötze mit scharfen Kanten oder vorstehenden Spänen haben im Babyzimmer nichts zu suchen.

Mit steigendem Alter werden die Spielzeuge anspruchsvoller und feiner. Zudem verlagert sich das auf die fünf Sinne bezogene Spiel, in dem das Kind die Welt um sich herum entdeckt und grundsätzliche Fähigkeiten wie Greifen lernt, immer mehr auf das spielerische Lernen sozialer Kompetenzen sowie Alltagskompetenzen. Im fortgeschrittenen Vorschulalter bereiten daher Rollenspiele wie solche mit dem Kaufmannsladen, einer Kinderküche oder einem Puppenhaus viel Freude.

Puppenhaus, Kaufladen oder Puzzle aus Holz selber basteln

Ob Kugelbahn, Kinderküche oder Puppen samt Haus – viele Kinderspielzeuge aus Holz inklusive dazugehörigem Zubehör lassen sich mit ein wenig handwerklichem Geschick auch selber bauen. Bei selbst gebasteltem Spielzeug ist das Risiko einer Belastung mit Schadstoffen am geringsten, denn hierbei kann man das verwendete Material individuell nach diesen ökologischen Kriterien auswählen und auf potentiell schädliche Lacke und Farben verzichten.

Zu beachten ist beim selber Basteln von Holzspielzeug aller Art auch das Alter des Kindes. Bei Spielzeugen, die für Babys vorgesehen sind, dürfen keine Kleinteile enthalten sein, welche verschluckt werden könnten. Generell sollten scharfe Kanten oder andere Verletzungs- oder Strangulierungsgefahren vermieden werden. All diese Aspekte können bei selbst gebautem Spielzeug aus Holz viel stärker berücksichtigt werden.

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