Shopgenau / Baby / Babypflege / Baby Blues oder Wochenbettdepression – wo liegt der Unterschied?
 

Baby Blues oder Wochenbettdepression – wo liegt der Unterschied?

Fast jede zweite Frau leidet kurz nach der Entbindung unter dem sogenannten Baby Blues, hält dieser jedoch länger als ein paar Tage oder höchstens zwei Wochen an, spricht man gemeinhin von der Wochenbettdepression. Doch was sind die Gründe für das Auftreten dieser Verstimmungen, beziehungsweise Depression, und was kann man dagegen machen?

Baby Blues – die Tage nach der Geburt

Der Baby Blues, im Volksmund auch gerne die Heultage genannt, ist ein Stimmungstief, dass meist ab dem dritten Tag nach der Entbindung einsetzt, aber schon nach ein paar Tagen wieder verfliegt. Doch was ist der Baby Blues eigentlich genau und warum leiden so viele frischgebackene Mütter darunter?

Nachdem das Baby das Licht der Welt erblickt hat, muss die Frau noch einmal ordentlich pressen, damit die Nachgeburt, der Mutterkuchen, auch heraus kommt. Eigentlich keine große Sache, wäre der Mutterkuchen kein hormonbildendes Organ, welches nun abrupt die Ausschüttung von Schwangerschaftshormonen einstellt. Dieser Zustand macht sich dann oftmals ein paar Tage später, wenn vollständig alle Reste des Hormons aus dem Körper verschwunden sind, bemerkbar. Dazu kommt sowohl der Schlafmangel als auch die daraus resultierende totale Erschöpfung. Viele Mütter erleiden regelrechte Heulkrämpfe und halten sich für eine schlechte Mutter.

Leider ist der Baby Blues auch noch in der heutigen Zeit ein Thema, welches gern unter den Teppich gekehrt wird, so dass viele Frauen sich nicht trauen ihrem Arzt oder der Hebamme von ihren Ängsten zu erzählen. Fakt ist jedoch, dass zwischen 50% und 80% der Wöchnerinnen unter dem Baby Blues leiden. Somit sollte jede Frau wissen, dass sie mit dieser Problematik nicht allein dasteht und dass der Baby Blues meist nach ein paar Tagen, höchstens zwei Wochen wieder abklingt, ist das nicht der Fall, handelt es sich um eine Wochenbettdepression.

Wochenbettdepression – ohne Hilfe geht es nicht

Die Wochenbettdepression, in der Fachsprache postpartale Depression genannt, ist eine Depression, die im Gegensatz zum Baby Blues, lang anhaltend ist und schwerwiegende Probleme nach sich ziehen kann, denn die frischgebackene Mutter macht sich Vorwürfe, sie sei keine gute Mutter, was im schlimmsten Fall zu Selbstmordgedanken führen kann. Eine Wochenbettdepression tritt bei ca. 10 bis 20% aller Frauen im ersten Jahr nach der Geburt auf und bedarf einer fachkundigen Betreuung durch einen Arzt. Auslöser können neben den oben genannten Faktoren wie Hormonumstellung, Schlafmangel und Selbstzweifeln auch eine vorherige Depression sein, in einigen, wenigen, Fällen können auch in der Familie vorkommende Depressionen verantwortlich sein.

Dennoch ist eine Wochenbettdepression nichts für das man sich schämen muss, oder sich als Versager in der Mutterrolle fühlen muss. Wenn man sich Hilfe sucht, dann kann man auch diese schwere Zeit durchstehen und wird mit Sicherheit kurz danach schon eine überglückliche Mama sein und mit einem wunderhübschen und aufgeweckten Kind. Wichtig ist nur, dass man sich eingesteht, dass man Hilfe braucht und sich diese auch sucht.

Share | |

Weitere verwandte Beiträge:

Tags:

keine Kommentare

Baby Blues oder Wochenbettdepression – wo liegt der Unterschied?

Kommentare sind gesperrt.